Hersteller, Verarbeiter & Lagerhalter

Im europäischen Wirtschaftsraum und insbesondere in der Region  D-A-CH werden große Volumina an Nichtrostenden Stählen, Nickellegierungen, Kupfer-Legierungen und speziellen Leichtmetall-Legierungen  hergestellt und zu Anlagen und Komponenten verbaut. Der Einsatz dieser  Hochleistungswerkstoffe erfolgt unter extremen Bedingungen in den Branchen Chemie, Energietechnik, Öl- und Gas-Förderung & Verarbeitung sowie in der Umwelttechnik. Spezialbranchen wie die Lebensmittel- und vor allem die Pharmaindustrie setzen wegen der strengen Forderungen nach Produktreinheit (GMP-Richtlinien) seit Jahren vermehrt nichtrostende Stähle & Nickelbasislegierungen ein. Die Luft- und Raumfahrt zählt zu den großen Verbrauchern an Hochleistungswerkstoffen wie Nickel- und Titan-Legierungen sowie Aluminium/Magnesium.

Versorgung der Branchen

Im Einzelnen geht es für die Hersteller von NE-Metallen um die Versorgung der Branchen

  • Chemie-Industrie sowie die Pharma- und Lebensmittel-Industrie
  • Energie-Technik mit den Untergliederungen
    Energie-Erzeugung und Wandlung sowie Energie-Speicherung
  • Öl- und Gas-Industrie mit Gewinnung und Verarbeitung
  • Umwelttechnik mit den Untergliederungen
    Luft-, Boden-, Wasser-Reinhaltung
  • Trinkwasser-Gewinnung u.a. Brauch – und Meerwasser d. Osmose
  • Luft- und Raumfahrt incl. stationäre Turbinen
  • Maschinen- und Anlagenbau als Lieferant für die genannten Branchen

Die Branche Metallerzeugung und-Bearbeitung umfasst die Tätigkeiten des Schmelzens und des Legierens von Eisenmetallen und NE-Metallen aus Erz, Roheisen oder Schrott mit elektrometallurgischen und anderen metallurgischen Verfahren. Ferner gehört dazu die Herstellung von Metalllegierungen und Superlegierungen durch Zugabe anderer chemischer Elemente zu den reinen Metallen. Die nach dem Schmelzen und Legieren in der Regel in Blockform zur Verfügung stehenden Erzeugnisse werden durch Walz-, Zieh-und Extrusionsverfahren zu Platten, Blech, Bandstahl, Stabstahl, Stangen, Draht, Rohren oder Hohlprofilen bzw. in geschmolzener Form zu Gusserzeugnissen und anderen Grundmetallerzeugnissen verarbeitet.

Die Metallerzeugung und-Bearbeitung ist fest eingebunden in viele industrielle Wertschöpfungsketten und eine der deutschen Schlüsselindustrien. Die Branche wird von Mittelständlern und wenigen Großbetrieben dominiert.

1.4-Lagerhalter

Beratungsangebot für Hersteller, Verarbeiter und Lagerhalter in Hochleistungswerkstoffen

Hersteller von Hochleistungswerkstoffen halten die Expertise über die Produktionsmethoden als Schlüsseltechnologie in den eigenen Reihen vor.

Ein ungefilterter Austausch dieses geschützten Wissens mit Partnern in der Wertschöpfungskette findet nur in seltenen Fällen bzw. auf eingegrenzten Gebieten statt.Ein Beispiel hierfür ist die schweisstechnische Verarbeitung (Fügetechnik).

Bereits die ersten Partner der Hersteller, d.h. die Lagerhalter und die Verarbeiter im Anlagenbau müssen eigenes Wissen generieren oder „insourcen“. Das Vertrauen auf die Hochglanzbroschüren der Hersteller reicht nicht.

Schliesslich sind die Lagerhalter und Verarbeiter  von Hochleistungswerkstoffen in der Produkthaftung und in Gewährleistungsansprüchen Ihren Kunden gegenüber.

Das gilt auch für die Anwender dieser Hochleistungswerkstoffe, die sich früher in eigenen, üppig ausgestatteten Werkstoff-Abteilungen ein firmeneigenes Wissen über die Anwendungs- und Verarbeitungseigenschaften der Werkstoffe  erarbeitet haben.

Hier kommt meine Beratung ins Spiel, da ich im Laufe meines Berufs alle Partner in der Wertschöpfungspartnerschaft kennen gelernt habe.

Ich unterstütze Sie bei der Beschaffung und Bewertung verlässlicher, hersteller-unabhängiger Informationen!

Branchen-Information

In der Erzeugung und ersten Bearbeitung von NE-Metallen gab es 2014 rund 170 Betriebe mit über 53.000 Beschäftigten und einem Umsatz von knapp 34 Milliarden €. Die wertmäßige Exportquote der NE-Metallherstellung 2014 lag bei knapp über 48 %; vom Auslandsumsatz waren dabei 58 % auf die Eurozone und 42 % auf die Länder außerhalb der Eurozone konzentriert. Im Wirtschaftsraum Europa werden jährlich 8 Mio Tonnen nichtrostender Stahl und circa 100.000 Tonnen höherlegierte Nickelbasis-Werkstoffe nach der Norm-Einteilung der DIN10088 & DIN 10095 erzeugt. Konservativ gerechnet, werden zusammen mit den wachsenden Edelstahl-Importen aus Fernost mind. 5Mio to verbraucht. Davon gehen ca. 10% in den Anlagen- und Apparatebau. Jährlich entstehen so aus dieser Werkstoffgruppe neben dem Alt-Anlagenbestand neue Apparate & Komponenten von etwa 500.000 Tonnen. Die Angaben erfolgen in Gewichtseinheiten da die Werte in Mio. Euro nicht normierbar zu berechnen sind, wegen starker Kursschwankungen an der London Metal Exchange (LME)für die Legierungsgehalte an Nickel, Chrom und Molybdän.  Abnehmerbranchen der Stahlerzeugung sind: Metallverarbeitung (16 %), Fahrzeugbau (14 %) Maschinen und Anlagenbau (17 %) und Baugewerbe (50 %). In der Herstellung von Stahlrohren EDC entfiel laut Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre die größten Abnehmerbranchen auf die Gewinnung von Erdöl und Erdgas (51 %), gefolgt in deutlichem Abstand vom Maschinenbau (18 %), dem Kraftwerksbau (10 %) der Automobilindustrie (7 %) der chemischen und der petrochemischen Industrie (6 %) und dem Bausektor (5 %).

Wichtige Abnehmer der NE-Metallindustrie sind: die Fahrzeugindustrie, die Elektrotechnik, die Bauwirtschaft, die Luft-und Raumfahrt, der Maschinen-und Schiffbau sowie die Chemische Industrie und Glasindustrie.

Gemäß 2016er Angaben des BMWi sind von über 5000 deutschen Unternehmen im metallverarbeitenden Gewerbe 80% typische Klein- und mittelständische Unternehmen (KMU).  Die Mehrzahl dieser 4000 Unternehmen hält die notwendige werkstoffkundliche Expertise um Herstellung, Verarbeitung und vor allem zum Einsatzspektrum beim Endkunden nicht vor. Die Industrie und viele der staatlichen & kommunalen Stellen bedienen sich daher der extern zukaufbaren Expertise bei der Lösung von Werkstoff-Problemen.

Die „additive Fertigung“ wird nach den Prognosen der Analysten (Referenz: Hannover-Messe 2016 und METAV, Düsseldorf 2016) explosionsartig wachsen; mit diesen neuen Fertigungstechnologien (3D-Druck) kommen neue metallische aber pulverbasierte Hochleistungswerkstoffe u.a. bereits jetzt in der Luft- und Raumfahrt sowie im Automotive-Bereich zum Einsatz.

Nach Experteneinschätzung wird unter anderem der Bedarf nach Hochleistungswerkstoffen und funktionalen Oberflächen steigen. Die Stahlindustrie muss neue Stahlsorten, Oberflächentechnologien oder Umform- und Fügeverfahren entwickeln. Der Produkt-Innovationszyklus der Stahlindustrie wird sich bis 2020 weiter signifikant verkürzen.